Wie man ein Abbild (englisch image) auf eine SD- oder microSD-Karte schreibt, findet man an tausend Stellen im Internet. In meinen Basteleien habe ich öfter das Problem, dass ich ein Abbild einer SD-Karte auf eine SD-Karte zurückschreiben muss. Jetzt könnte ich auf eine der tausend Stellen im Internet verweisen …
Aber ich kann auch selbst aufschreiben, wie ich Abbilder auf SD-Karten oder andere Medien zurückschreibe. Unter einem Abbild verstehe ich eine Eins-zu-Eins-Kopie eines Datenträgers in eine Datei. Woher die Datei kommt, ist eigentlich egal. Wenn sie aus dem Internet stammt, sollte man aber noch prüfen, ob die Datei auch ganz und unverfälscht angekommen ist. Das Abbild eines Datenträgers ist üblicherweise komprimiert.
Entpacken der Datei
Die Gnome-Umgebung erlaubt das Entpacken im Datei-Browser (Files). Mit einem Rechtsklick auf den Namen der komprimierten Datei wählt man im Kontextmenu “Extract Here” (“Hier entpacken” oder so, wenn Gnome deutsch spricht). Wer mag, kann auch den Pfad angeben und “Extract To…” auswählen. Ich nutze meist “Extract Here”.
Files kann die meisten Kompressionsverfahren und Archivformate auspacken. Im schlimmsten Fall muss man ein Paket für ein exotisches Format nachinstallieren und in der Shell ausführen.
Überprüfen der Integrität der Abbild-Datei
Oft findet man zu einem Abbild eine Prüfsumme oder eine Prüfsummen-Datei. Es gibt verschiedene Algorithmen, die eine Prüfsumme zu einer Datei berechnen. Üblich sind hier MD5 und SHA-1 und weitere SHAs. Die Prüfsumme kann über die Abbild-Datei oder die komprimierte Datei berechnet werden. Hier muss man halt aufpassen, dass man die Prüfsumme mit der gleichen Datei durchführt.
Gibt es nur die Prüfsumme, mache ich es mir dabei einfach und öffne eine Shell, wechsele in (üblicherweise) den Download-Ordner und berechne die Prüfsumme mit md5sum -c <abbild-datei>
, sha1sum <abbild-datei>
oder einem anderen sum
. Die Kommandos geben die Prüfsumme als Zeichenreihe aus, die ich visuell mit der gelieferten Prüfsumme vergleiche.
Bei unserer Beispieldatei gibt es eine Prüfsummen-Datei. In diesem Fall öffne ich eine Shell.
In der Shell überprüfe ich die Datei mit (in diesem Fall) sha256sum -c sha256sum.sha
. Das Kommando berechnet die Prüfsumme und vergleicht sie mit dem in der Datei gespeicherten Wert. In diesem Fall gibt es ein OK. Die Abbild-Datei ist ganz.
In diesem Fall bürgt der Ersteller des Abbildes noch mit seinem guten Namen und hat das Abbild digital signiert. Die Signatur, gibt mir etwas mehr Gewissheit, dass das Abbild nicht mit bösen Absichten erstellt wurde. Weil wir schon die Shell offen haben, könnten wird die Signatur mit gpg --verify <signatur>.asc
oder im Kontextmenü von Files überprüfen. In beiden Fällen habe ich aber das Problem, dass ich den öffentlichen Schlüssel des Erstellers nicht in meinem Schlüsselbund habe.
Wie man den Schlüssel in den Schlüsselbund aufnimmt, will ich hier nicht beschreiben. GnuPG sollte irgendwann einmal eine eigene Artikelreihe bekommen.
Abbild auf Datenträger schreiben
Das Abbild kann man ebenfalls einfach über das Kontextmenü in Files schreiben. Dazu klickt man mit der rechten Maustaste, die Abbild-Datei an und wählt “Open With Disk Image Writer” aus.
In diesem Fall will ich das Abbild auf eine microSD-Karte schreiben, deshalb lege ich die Karte in meinen SD-Karten-Adapter ein und stecke ihn in einen freien USB-Port. Jetzt muss ich nur noch das passende Gerät auswählen und los geht’s.
Na gut. Ganz so einfach geht es auch nicht. Zuerst muss man unbedingt noch überprüfen, ob man das richtige Gerät ausgewählt hat, sonst hat man Ruck Zuck seine Festplatte überschrieben. Dieser Vorgang ist also so gefährlich, dass ihn nicht jeder durchführen darf und deshalb noch sein Passwort in einer Sicherheitsabfrage eingeben muss. Danach geht es aber wirklich los und die komplette SD-Karte wird mit dem Abbild überschrieben.